Novell Netware 6.5 unter Proxmox? Wie geht das und was ist Novell Netware? Novell Netware war in den 1990er und frühen 2000er Jahren vor Microsoft im Serverumfeld aktiv. Bis Microsoft mit Windows NT 4.0, Windows Server 2000 den Markt übernahm.
Die ersten 10 Jahre meiner IT-Karriere habe ich hauptsächlich mit Novell-Produkten rund um eDirectory, Netware, Bordermanager und ZenWorks verbracht. Die Marke Novell existiert zwar noch, hat aber keine große Marktrelevanz mehr.
Um zu sehen, was technisch möglich ist, habe ich versucht, Netware 6.5 neu zu installieren. Das war viel aufwendiger als gedacht, aber mit der folgenden Dokumentation kann man es relativ schnell nachmachen.
Ziel – Novell Netware 6.5 unter Proxmox
Unser Ziel ist es, einen minimalen Netware 6.5 Server mit Netzwerkanbindung und eDirectory zu installieren. Am Ende soll es dann so aussehen.
Vorbereitung
Benötigte ISO Images von archive.org :
CD1-OSinstall – CD2-NWproducts – CD3-NW6Documentation (optional)
Installierten Proxmox PVE Server mit der Version 7.4-3 (alle anderen Versionen habe ich nicht getestet, mögen aber gehen)
Grundverständnis von Proxmox, da ich hier nicht im Detail in die Anlage einer virtuelle Maschine oder eines PVE Hosts gehen werden. Informationen dazu findet ihr aber hier im Blog, z.B. für die Installation von Proxmox PVE 7.4 auf einem Fujitsu Esprimo 556/2
Virtuelle Maschine für Novell Netware 6.5 unter Proxmox
Hier haltet euch bitte genau an die Vorgaben. Die Treiber für z.B. SCSI, Netzwerkkarten oder Multiprocessorunterstützung sind alt und ich habe es nur unter genau dieser Konfiguration zum Laufen bekommen.
Besonders wichtig sind hier die Informationen zu e1000 als LAN Karte, das nur 1 CPU Kern verwendet wird und durchgängig nur IDE für Festplatten genutzt wird.
Nach der Installation habe ich fesgestellt, dass der Server häufig in „Abnormal End’s“ – abends gelaufen ist. Das hat sich durch umstellen auf 4096 MB RAM und abschalten von Balloonging verbessert.
Details hierzu stammen aus diesem Dokument von SUSE und der KVM Virtualisierung.
Installation – Phase 1 – OS CD
Die Phase 1 ist der MS DOS Teil (ja Netware hat von DOS gebootet) und das Kopieren der Dateien.
Anbei das animierte GIF mit den Details zum anschauen. Ihr solltet folgende Auswahl treffen:
I – Install a new server
Search for CD-ROM Drivers – Taste A
Auto Terminate – Taste A
Auto execution of Install.bat – Taste A
Select this line to install in English
Country / Code Page und Keyboard nach eurer Wahl
F10 und F10 zum bestätigen der Lizenzvereinbarung
Default für die Installation (Hier weiß ich, dass es funktioniert und wir haben ja keinen Bedarf hier zu optimieren)
Installation – Phase 2 – Product CD
Das kopieren und entpacken der jeweiligen Dateien hat nun etwas gedauert, aber ihbr solltet nun im „choose a pattern“ Bildschirm sein. Leider ist die Grafik auf Grund der Einstellungen nun nicht „schön“, aber hier sind die nächsten notwendigen Schritte.
Auswahl – Basic Netware File Server und wenn die Frage nach der NW65PROD CD kommt, dann im Proxmox das CD2NWProducts.iso Image einbinden.
Installation – Phase 3 – Servername, IP, DNS und Lizenz
Nun wählt ihr den Servername aus. In meinem Beispiel blogging-brother2.
Danach folgt die Lizenzdiskette. Da wir keine haben, nutzen wir die Demo Lizenz. Diese befindet sich auf der nw65prod CD im Unterordner \License\Demo\.
Danach folgt schon die Eingabe der IP Adresse. Habt ihr DHCP in eurem Netz, dann wir beim aktivieren von IP schon automatisch Subnets & Router vorausgefüllt. Für DNS und Zeitzone gebt ihr eure passenden Informationen ein.
Installation – Phase 3 – eDirectory Konfiguration
Nun erstellen wir eine neue eDirectory und den dazu gehörigen Administrator Account.
Die nächsten Schritte sind wieder in einer animierten GIF zu sehen. Leider auch hier die Qualität weiterhin nicht gut.
Nun stoppen wir den Boot Prozess mit ESC und ergänzen in den Startdateien den Eintrag server.exe um -nl, damit sehen wir beim booten was passiert und nicht das Logo. Danach starten wir das System über den Befehl „server -na“ manuell.
Solltet ihr nicht den server manuell mit dem Befehl server -na gestartet haben, bekommt ihr nun multiple abends (Abnormal Ends). Das ist der Blue Screen of Death der Novell Server. Die Ursache hier liegt sehr wahrscheinlich an der Grafikkarte und das im Standard ein Java GUI gestartet wird. Das brauchen wir aber nicht, deswegen booten wir mit dem Befehl server -na und verhindern damit das Ausführen der startup.ncf (na = no autoexec.ncf).
Die Lösung ist einfach. Ausschalten und beim starten wieder esc to aboort boot drücken und den server aus dem Verzeichnis c:\nwserver\ mit dem Befehl „server -na“ starten.
Nun den Befehl nwconfig aufrufen. Dort über NCF files options -> edit autoexec.ncf ganz unten in der Datei vor startx eine # setzen und mit ESC und Yes aus der Datei gehen und das System nochmal neu booten. Das geht aus der commando zeile auch über „reset server“
Befehle für die Netware 6.5 Server Console
monitor – lädt einen zusätzlichen Screen zur Darstellung der Auslastung und verschiedener Server Details
memory – zeigt den vorhandenen Hauptspeicher an
speed – Processor Geschwindigkeit
ping – startet das Interface um pings auszuführen incl. Statistik
reset server – startet das system neu
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